Deutschland im Krisenmodus: hohe Preise, Kriege, Klimawandel, politische Radikalisierung. Millionen reagieren mit Wut oder ziehen sich zurück. Ohnmacht ist ein Massenphänomen – viele haben den Eindruck, nichts tun zu können. Dieses Buch analysiert die Reaktionen in der Gesellschaft: Wer kämpft, wer flieht, wer erstarrt – und warum das über die Zukunft unserer Demokratie entscheidet. Auf Basis neuer Daten und eindringlicher Fallgeschichten erklärt es Mechanismen und zeigt, wie wir wieder aktiv werden und ins Handeln kommen.
Der Klimawandel und das Erstarken der äußersten Rechten fordern die Zukunft der Demokratie heraus. Welche Strategien der äußersten Rechten lassen sich in Bezug auf den Klimawandel beobachten? Und wie blicken diejenigen darauf, um deren es Zukunft hier geht? Die Autor*innen haben junge Menschen in einer deutschlandweiten Studie befragt. Deutlich wurde: Viele junge Menschen lehnen rechte Narrative zu Klimathemen ab, doch einige rechte Positionen stoßen auch auf Zustimmung.
Democratic Culture in the Metaverse. Interdisciplinary Perspectives on the Potentials and Perils
Herausgegeben von Matthias Quent (Nomos, 2025, Open Access)
Der Sammelband widmet sich einer bislang kaum systematisch bearbeiteten Frage: Wie lässt sich demokratische Kultur in immersiven digitalen Räumen – im Metaverse, in VR und Social VR – erhalten, stärken und neu denken?
Aus interdisziplinärer Perspektive untersuchen Autor:innen aus Sozial-, Rechts-, Medien- und Kulturwissenschaft, Informatik, Design und Bildungsarbeit Chancen und Risiken immersiver Technologien für Demokratie, Menschenrechte und Zivilgesellschaft. Der Band entstand im Rahmen des Projekts Immersive Democracy in der European Metaverse Research Network.
Die Beiträge behandeln u. a.:
theoretische Grundlagen einer „immersiven Demokratie“ und demokratischer Kultur im Metaverse,
Hassrede, Belästigung und rechtsextreme Kommunikation in Social VR und Gaming-Umgebungen,
DAOs als mögliche Infrastruktur auch für extremistische Organisationen,
Identität, Gender und Sicherheit in Social VR auf Basis einer Avatar-Interviewstudie,
Potenziale und Grenzen immersiver Umgebungen für historisch-politische Bildung und Anti-Diskriminierungsarbeit,
VR-Trainings zur Sensibilisierung der Polizei im Umgang mit Hate Crime,
Möglichkeiten realer Bürgerbeteiligung in virtuellen Räumen,
rechtliche und regulatorische Fragen: von EU-Digital Services Act (DSA) und Digital Markets Act (DMA) bis zu Vorschlägen für eine grund- und menschenrechtsorientierte Metaverse-Governance
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Der Band richtet sich an
Wissenschaftler:innen und Studierende in Soziologie, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaft, Informatik, Human-Computer-Interaction, Game Studies und Design,
Akteur:innen der politischen Bildung, Gedenkstättenarbeit, Anti-Diskriminierungs- und Demokratieprojekten,
Praktiker:innen in Polizei, Justiz, Verwaltung und Kommunalpolitik,
Fachleute aus Plattformunternehmen, Regulierungsbehörden und Ministerien,die sich mit der Gestaltung der „nächsten Generation Internet“ auseinandersetzen
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Open Access
Das Buch ist vollständig Open Access (CC BY 4.0) über die Nomos eLibrary verfügbar:
Der Band eignet sich sowohl für die universitäre Lehre (Seminare zu Demokratie und Digitalität, Medien- und Rechtsseminare, Technikfolgenabschätzung) als auch für Fortbildungen in Zivilgesellschaft, Verwaltung, Polizei und Bildungsarbeit sowie als Grundlage für Strategien einer demokratischen Regulierung immersiver Technologien.
20,8 Prozent der abgegebenen Stimmen erhielt die Alternative für Deutschland (AfD) bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025, über 30 Prozent im Osten, bis zu 20 im Westen der Bundesrepublik. Damit verdoppelte die in Teilen rechtsextreme Partei ihr Ergebnis im Vergleich zu 2021. Ziel sei es nun, bei der nächsten Bundestagswahl bundesweit zur stärksten Kraft zu werden, kündigte Parteichefin Alice Weidel euphorisch in der Wahlnacht an. Doch ist dieses Wahlergebnis tatsächlich eine Zäsur, die einen unaufhaltsamen Aufstieg der äußersten Rechten ankündigt? Ein Einwurf von Prof. Matthias Quent, er lehrt Soziologie an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Weiterlesen beim Deutschlandarchiv der Bundeszentrale für politische Bildung
Ein neues Forschungsprojekt nimmt 2023 im Rahmen des von Meta geförderten „European Metaverse Research Network“ die Arbeit auf: In Deutschland wird ein Team aus Soziologen der Hochschule Magdeburg-Stendal unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Quent die zivile Gestaltung sozialer Räume erforschen und untersuchen, wie eine demokratische Kultur in immersiven Umgebungen funktionieren könnte.
„Das Metaversum wird neue Chancen, aber auch neue Herausforderungen für die demokratische Kultur schaffen. Indem wir diese Dynamiken und die Möglichkeiten von Aktivismus und Bildung bis hin zu Hate Speech und Radikalisierung in immersiven Umgebungen erforschen, wird das Projekt helfen, schädliche Entwicklungen und gesellschaftliche Potenziale im Metaversum frühzeitig zu erkennen.“ –Prof. Dr. Matthias Quent, Hochschule Magdeburg-Stendal“
Gemeinsam mit Professorin Katrin Reimer-Gordinskaya hat Matthias Quent 2022 das neue Institut für demokratische Kultur (IdK) an der Hochschule Magdeburg-Stendal gegründet.
Das Institut für demokratische Kultur (IdK) wurde mit Beschluss des Senats der Hochschule im Juli 2022 von Prof. Dr. Matthias Quent und Prof.in Dr. Katrin Reimer-Gordinskaya gegründet. Es verfolgt das Ziel, in anwendungsnaher Forschung die demokratische Gestaltung des sozialen Wandels in Sachsen-Anhalt evidenzbasiert zu begleiten. Dies umfasst sowohl die Begleitung und Evaluation demokratiefördernder Strategien als auch die Untersuchung demokratiegefährdender Phänomene. In enger Abstimmung mit Politik und Zivilgesellschaft wird das Institut praxisorientiertes Fachwissen in den folgenden Bereichen zur Verfügung stellen:
Demokratie, Heterogenität und Pluralität in der (Post-)Migrationsgesellschaft
Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Hasskriminalität
Strukturen, Ideologien, Einstellungen und Strategien der äußersten Rechten
Digitalisierung, Klimakrise und andere Transformationstreiber
Zu diesem Zweck wird das Institut
Die bestehende Forschungsexpertise an der Hochschule Magdeburg-Stendal standort- und fachbereichsübergreifend bündeln und durch eigene Forschungsprojekte erweitern,
Projekte der wissenschaftlichen Begleitung und Evaluationsforschung von z.B. Bildungsarbeit, Demokratieförderung sowie Prävention von Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus umsetzen,
neue Impulse in der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Weiterbildung hochschulexterner Akteur:innen setzen und
die Vernetzung mit Staat, Politik, Zivilgesellschaft, Medien und Wissenschaft vorantreiben.
Das Institut versteht sich als Teil eines wachsenden Netzwerkes von Zentren zur Demokratieforschung in den Bundesländern, die sich mit den lokalen und regionalen Auswirkungen globaler Transformations- und Krisenprozesse auseinandersetzen. In diesem Rahmen trägt es dazu bei, ein besseres sozialräumliches Verständnis des Spannungsverhältnisses zwischen demokratischen Gestaltungsprozessen und demokratiegefährdenden Erscheinungen zu gewinnen.
Weltweit blockieren rechte Parteien und Netzwerke effektiven Klimaschutz. Das ist kein Zufall: Denn die Hauptverantwortung für den Klimawandel trägt der reiche globale Norden, aber seine Opfer sind vor allem ohnehin benachteiligte Menschen – hierzulande und im Süden. Um diesen Klimarassismus zu kaschieren, leugnen die Rechten, dass die Erderhitzung überhaupt ein Problem ist. Dieses Buch zeigt, wo die politischen Gefahren des rechten Rückschlags gegen den grünen Umbau in Deutschland und der westlichen Welt liegen und mit welchen Netzwerken und Argumentationsweisen die Rechten die ökologische Transformation angreifen.